Meinungen


Rolfing® und Jogging 


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Häufige Probleme oder Einschränkungen die beim Laufen/Joggen beobachtet werden können, sind vornehmlich im Bereich der Knie und Sprunggelenke, sowie Schwierigkeiten frei und tief zu atmen.

Ist das Spannungsverhältnis von Beininnen und -außenseite, Vorder- und Rückseite, Waden zu Oberschenkel, Beine zu Rumpf nicht harmonisch ausbalanciert, kompensiert die Körperstruktur dies mit Gegenspannung zu angespannten Bereichen, mit Rotation und Verschiebung. Dies tut jeder auf seine eigene, ganz individuelle Weise. Und nicht nur beim Sport. Ist beispielsweise die Beininnenseite angespannter/kürzer als die Außenseite, beobachtet man ein Phänomen, das man auch O-Beine nennt. Die Kraft wird vom Boden her senkrecht übertragen, bei O-Beinen dann nicht mehr entlang der Knochen, sondern sie durchquert das Kniegelenk in einem anderen Winkel, der ungünstiger ist als bei »geraden« Beinen. Kompensiert werden könnte die schlechtere Belastbarkeit des Kniegelenks durch Stabilisierung in der Hüfte. Das wiederum führt dazu, dass der natürliche Bewegungsablauf beim Joggen/Laufen eingeschränkt ist.

Oftmals beobachtet man eine starke Seitwärtsbewegung der Schulterpartie, um die Steifheit in den Hüftgelenken, den Kraftaufwand, das Knie in der Landephase zu stabilisieren, zu kompensieren. Die Arme können nicht mehr frei schwingen (sonst würde das in wildes Rudern ausarten), also hält man sie näher am Rumpf – dieser Aufwand beeinträchtigt die Atmung.

Rolfing vermag durch gezielte Arbeit am Bindegewebe verkürzte und angespannte Bereiche zu lösen. Im oben beschriebenen Fall würde folgendes passieren:
Durch die wiedererlangte Elastizität und Mobilität des Bindegewebes u.a. der Beininnenseite würde das Knie wieder über dem Fuß in einer sinnvollen Linie sein, das Sprunggelenk würde entspannt, da Schien- und Wadenbein nicht im schrägen Winkel sondern dem Gelenk entsprechend nach oben ragen. Der Hüftbereich müsste nicht kompensieren, die Hüftgelenke könnten den vollen Bewegungsradius ausschöpfen, was zu einer ruhigen, entspannten kontralateralen (gegengleichen) Bewegung des Rumpfes und frei schwingenden Armen führen würde. Tiefe und leichtere Atmung wäre möglich und Sie würden laufen, und laufen und laufen...

Andrea Clusen

Rolfing® und Yoga 


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Bevor Frau Rolf ihre Methode praktizierte, hat sie mit Hilfe ihrer Yoga-Kenntnisse Rückenbeschwerden gemildert, die durch Skoliose hervorgerufen wurden.

In der 30er Jahren war Yoga noch etwas außergewöhnliches, und gute Lehrer waren schwer zu finden. Sie wurde von Pierre Bernard unterrichtet, einem Yogalehrer aus Nyack, N.Y. Sie kombinierte ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Bindegewebe, das Studium der Homöophatie und der Osteophatie sowie ihre Yogakenntnisse und entwickelte ihre Methode, die strukturelle Integration.

Ihre Vorstellung von Rolfing entspricht den Zielen des Yoga; »ein physikalisches System, das den Körper, Geist und dem sprituellen Wohl des Übenden durch das Verständnis von struktureller Ausgeglichenheit bereichert«.

»Dr. Rolf war immer offen für Neues und integrierte das neu gelernte in ihre Arbeit« sagt Rosemarie Feitus, cert. Rolfer, in der Einleitung zu ihrem Buch (Ida Rolf, Gespräche Rolfing und physikalische Realität).

Während sie Yoga praktizierte und dessen Prinzipien diskutierte, etablierte Dr. Rolf die Basis ihrer zukünftigen Arbeit: dass Körper sich strecken/dehen müssen, dass sie im Gleichgewicht sein müssen und dass ein ausgeglichener Körper zu einem besseren menschlichen Dasein verhilft. Sie erkannte, daß die Asanas die Dehnung und Lockerung der Gelenke oft nicht bewirkten, in vielen Fällen führten sie sogar zur Kompression der Gelenke. Sie mussten durch etwas anderes ersetzt werden. Aus dieser Einsicht entstand Rolfing®.

Rolfing® wirkt auf zwei Arten: durch manuelle Arbeit des Rolfers am Bindegewebe und durch Bewegungsübungen. Diese Kombination verändert auf physikalischer Ebene die Struktur des Körpers und auf energetischer Ebene verbessert es Bewegung und Funktion. Rolfing® geht darüber hinaus, wo die Möglichkeiten des Yoga oftmals enden. Yoga unterstützt diese Veränderungen, indem es die Wahrnehmung erweitert und die Effizienz des Körpers erhöht.

Mattheus Juan Els

Rolfing® und Radeln 


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Wie kann Rolfing das Vergnügen am Radeln erhöhen?
Ob man's glaubt oder nicht, man radelt nicht ausschließlich mit den Beinen, sondern mit dem ganzen Körper. Es wird mehr Energie von Armen, Rücken und Becken benötigt, als von den Beinen, die die eigentliche Bewegung antreiben.

Fahrradfahren, das in weichen fließenden Bewegungen durch den ganzen Körper fließt, ist effizienter als das mit »isolierten« Beinen, mit einem unflexiblen, steifen Körper. Das heißt nicht, dass man im Stehen fahren muss, um effiziente Bewegungen zu machen. Eine leichte Schwingung des Rückens ist ideal, um den Rücken geschmeidig zu halten und eine leichtere Atmung zu unterstützen.

Im Allgemeinen heißt das, einen niedrigeren Gang zu fahren, aber in einer höheren Frequenz. Die so erreichte Bewegung wird ausdauernder sein und man hat zusätzlich noch mehr Kontrolle über das Rad.

Rolfing erhöht die Körperwahrnehmung, u.a. im Bezug darauf, wie sich die Kraft innerhalb des Köpers überträgt, und hilft die Bereiche zu finden, in denen Bewegung nicht übertragen wird. Das beugt den üblichen Knie- oder Rückenproblemen vor.

Während der Rolfing Sessions findet man neue Bewegungsmuster, die sicher stellen, dass Sprunggelenk, Knie und Hüftgelenk in einer idealen Relation zueinander stehen. Die Schultern bleiben entspannt, und die Atmung ist leicht. Der Einfluss des Rolfing auf Gewebe und Gelenke sorgt dafür, dass aufgebaute Spannungen in den Gelenken und Extremitäten gelöst werden.

Ein einfacher Selbsttest wäre festzustellen, ob es Bereiche in Ihrem Körper gibt, die sich überhitzen oder aber kalt werden nach ausgiebigem Fahrradfahren. Allgemein gilt, je entspannter man auf dem Rad fährt, je leichter das Atmen fällt, um so müheloser wird der Bewegungsablauf sein, und um so größer ist das Vergnügen.

Rolfing unterstüzt nachhaltig, dass Radeln ein genussvolles Erlebnis bleibt, bei dem Sie Zugang zu Ihrem vollen Potential erhalten. Das Risiko, sich durch ungünstige Haltung zu verletzen, wird verringert.

Tom Cooper

Rolfing und Büro-/Bildschirmarbeit 


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Durch die einseitige und bewegungsarme Tätigkeit entsteht ein sehr spezifisches Spannungs­muster im Körper. Durch die sitzende Haltung ist die Beinrückseite kürzer als die Vorderseite der Beine, ebenso ist der Bereich Arme und vorderer Oberkörper kürzer als Armaußenkante bis über die Schultern. Oftmals sackt der Bauch- / Lenden­wirbel­bereich nach hinten weg.

Diese Arbeitshaltung, über viele Stunden beibehalten, manifestiert sich als dauerhafte Verkürzung, und wird beibehalten auch wenn Sie nach 8 Stunden Arbeit aufstehen. Über einen langen Zeitraum gesehen führt diese Ungleichheit der Körper Vorder- und Rückseite zu einer Imbalance, die oft auch durch Ausgleichs­sport nicht mehr abgefangen werden kann.

Bei dem Rolfing Prozess wird, während der üblichen Serie von 10 aufeinader aufbauenden Sitzungen, dem Bindegewebe an verkürzten oder verhärteten Bereichen mehr Elastizität und Bewegunsfreiheit ermöglicht. Dadurch wird Ihrem Körper ermöglicht, eine mühelose aufrechte Haltung im Sitzen und Stehen zu finden. Durch die neue, in den Sitzungen erfahrene, bessere Körper­wahrnehmung werden Sie ermutigt und motiviert, Ihre Körperhaltung öfters mal zu ändern, was einer Rückkehr in das alte Muster vorbeugt.

Andrea Clusen

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