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Über mich

Andrea Clusen

Geboren in Köln, aufgewachsen im ländlichen Stadtrand im Westen Münchens. Als Kind habe ich mir in der örtlichen Leihbücherei oft Bastelbücher geliehen, mein Taschengeld für Material und Werkzeug ausgegeben und dann mithilfe der Anleitungen verschiedenste Dinge hergestellt. Nach Abitur und Studium habe ich das getan, was ich am besten kann und am liebsten tue, mit den Händen gearbeitet. Schneiderlehre, Schnitttechnik/CAD Bekleidungsindustrie, Schreinerlehre, Theaterrequisite. Um durch Zufall (oder meine eigenen, damals wiederkehrenden Rückenbeschwerden) beim schönsten und spannendsten Material anzukommen – dem menschlichen Körper.

Rolfing und NarbenArbeit sind für mich eher handwerklich anspruchsvolle Tätigkeiten als medizinische Anwendungen. Wie bei Stoff oder Holz kann man nur mit dem Material arbeiten, niemals autoritär dagegen, oder es in eine Form zwingen. Auf lange Sicht siegt immer der »Werkstoff«.

Faszien, als formgebendes Material im menschlichen Organismus, eignet sich ausgesprochen gut, um dem Körper verloren gegangene Bewegungsfreiheit in Gelenken oder Gewebe, mangelnde Fähigkeit zum mühelosen aufrecht Stehen, Sitzen und Gehen zurückzugeben. Rolfing wurde als »Bildhauerei am menschlichen Körper, mit der Kraft eines Mechanikers und der Feinfühligkeit eines Uhrmachers« bezeichnet (Stern 2004). Das erklärt, warum mich diese Arbeit so angesprochen hat und bis heute fasziniert.

Zwar gibt es immer wieder Bestrebungen, Rolfing in die Liste der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen, jedoch scheitert es dabei an der Bürokratie. Krankenkassen zahlen Leistungen, die bestimmte Symptome behandeln. Beim Rolfing strukturiert man den Körper um, bzw. wieder zurück zu seiner natürlichen Form. Dabei mögen Symptome verschwinden, aber es ist eher ein Nebeneffekt als die vordergründige Absicht einer Rolfing Sitzung. Unsere Kunden nennen wir wertschätzend Klienten, das meiste an ihnen ist gesund, und nicht Patienten, ein zu behandelnder Kranker.

Seit über 18 Jahren übe ich diesen Beruf aus, seit einigen Jahren auch als Lehrkraft in der Rolfing-Ausbildung. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, diese Arbeit funktioniert. In den letzten Jahren hat sich die wissenschaftliche Forschung rund um das Thema Faszien zwar intensiviert, faszinierende Erkenntnisse wurden gewonnen. Dennoch konnte bislang niemand einen wissenschaftlich haltbaren Grund finden, warum das so ist, warum die menschliche Hand es als einziges schafft, die Faszien eines Klienten zu ermutigen, sich in einer ganz bestimmten Weise zu verändern. Dass Faszien sich dauerhaft manuell verändern lassen ist allerdings längst belegt.

Anders als die andere Dinge des täglichen Gebrauchs, gibt es diese manuelle Arbeit nicht bei I wie Internet, K wie Kaufhaus, E wie Emma Laden oder A wie Discounter billig und schnell zu bekommen. Diese Arbeit ist echtes Handwerk, das mit Ruhe, Sorgfalt und Achtsamkeit ausgeführt wird. Der ganze Mensch steht im Fokus, nicht seine Einzelteile. Wie bei gutem Handwerk schafft man damit einen bleibenden Wert, der seinen Preis hat und sich auf lange Sicht auszahlt.

Wenn Sie weitere Fragen zu meiner Person haben, Rolfing in einer Sitzung oder in einem Bewegungskurs (Rolf-Movement) erfahren möchten, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf.